Bau und Streckeneröffnung
Am 1. Januar 1870 begann der
Eisenbahnbetrieb in Dülmen. Der
Bahnhof lag an der 355,3 km langen
Strecke („Rollbahn“) zwischen Wanne
(heute Wanne-Eickel) über Münster
(Westf) nach Hamburg, die von der
Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) gebaut wurde.
Das Empfangsgebäude Dülmen
Das mehrgliedrige Backsteingebäude in Seitenlage von 1870 mit Satteldächern besaß
einen traufenständigen, zweistöckigen Seitenflügel, der von jeweils einem
giebelständigen, zweistöckigen Anbau abgeschlossen wurde. Wobei der westliche Anbau
drei Stockwerke hatte. Das Gebäude verfügte über zum Teil gereihte Rundbogenfenster
(mit einem Rahmen zusammengefasste) und Türen. Die Stockwerke wurden optisch durch
Gurtgesimse (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) getrennt.
Ein Güterschuppen und ein Abort ergänzten die Bahnhochbauten.
Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen
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Am 25. November 1874 wurde das erste Teilstück der Dortmund-Gronau-Enscheder
Eisenbahn-Gesellschaft (DGE) von Dortmund nach Lünen Nord eröffnet. Dafür
erweiterte die CME ihr Stationsgebäude um einen weiteren traufenständigen Anbau.
Der östliche Anbau wurde um einen einstöckigen Gebäudeteil verlängert.
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Am 15. Juni 1875 begann der Eisenbahnbetrieb bis zum Bahnhof Dülmen Ost. Die
Gesamtstrecke wurde am 15. Oktober 1875 eröffnet. Die DGE baute ihr eigenes
Empfangsgebäude, das in 1200 Metern Entfernung zum bestehenden Stationsgebäude
lag.
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Am 1. Mai 1892 benannte die Preußische Staatsbahn (P. St. B) den Bahnhof in Dülmen
Staatsbahnhof um.
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1904 entfiel der Zusatz Staatsbahnhof.
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1937 wurden die Gleisanlagen von der Deutsche Reichsbahn (DR) umfassend
umgebaut.
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Am 1. Dezember 1940 legte die DR den Bahnhof Dülmen und Dülmen Ost zusammen.
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Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof zerstört.
Das zweite Empfangsgebäude
Nach dem Krieg entstand zunächst ein provisorisches Stationsgebäude, welches erst 1964
durch einen zweigeschossigen Neubau nach Plänen des Architekten Eberhard Kitter
ersetzt wurde, der die beiden Strecken miteinander verband. Es gab die Vorgabe, dass
kurze Verbindungswege im Turmbahnhof zwischen den beiden Strecken gebaut werden
sollten. Im Erdgeschoss entstanden ein Reisezentrum, eine Fahrradstation, ein Fahrstuhl
zum oberen Bahnhofsteil sowie eine Fußgänger- und Fahrradbrücke.
Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen
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Am 1. Dezember 1968 ersetzte ein modernes Stellwerk die vier mechanischen
Stellwerke im Bahnhof.
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1977 lässt die Deutsche Bundesbahn (DB) das alte Bahnhofsgebäude der CME abreißen.
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Am 29. Oktober 2008 installierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) ein modernes
elektronisches Stellwerk.
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2020 erfolgte der Abriss des Stationsgebäudes von 1964.
Was hat sich verändert, was ist geblieben
Im Frühjahr 2023 nahm die DBAG ein neues Empfangsgebäude in Betrieb. Dabei entstand
auch ein Fahrradparkhaus mit 700 Stellplätzen.
Bilder Dülmen
Bahnhof von 1875
Luftaufnahme
Bahnhof 1964
Bahnstation Dülmen
Dülmen - Bf - EDUL
D2 : 39C4 : SD19-Aug15
Planung und Konzession
Durch Preußische Konzession und Bestädigungsurkunde vom 28. Mai 1866 (Preußische Gesetzsammlung
Jahrgang 1866 Nr 28 Seite 331) erhielt die Cöln-Mindener Eisanbahn-Gesellscgaft die Genehmigung zum
Bau und Betrieb einer Strecke Recklinghausen Hbf - Sinsen - Bezirksgrenze - Haltern (Westf) - Dülmen
- Münster (Westf)
Durch Preußische Konzession vom 8. Januar 1872 (Amtsblatt der Regierung zu
Arnsberg Jahrgang 1872 Nr 2b Seite 227) erhielt die Dortmund-Gronau-
Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer
Strecke Dortmund Ost - Dortmund Eving - Derne - Lünen Nord.
Der Bahnhof Dortmund Ost war ursprünglich Dortmund-Gronau-Enscheder Bahnhof.