Bau und Streckeneröffnung Am 15. Mai 1903 wurde die Bauabteilung der Großherzoglich- Hessische Eisenbahn mit der Planung der eingleisigen „Dreieichbahn“ beauftragt. Sie sollte von Dreieich-Buchschlag nach Ober-Roden (heute Rödermark-Ober Roden) verlaufen. Die 15 Kilometer lange „Dreieichbahn“ wurde dann am 1. April 1905 eröffnet. Die Bahnhochbauten der Strecke wurden zwischen 1905 und 1908 errichtet. Der ursprüngliche Haltepunkt hieß Götzenhain.

Das Empfangsgebäude Dreieich-Götzenhain

Das auf der Ortsseite errichtete Stationsgebäude aus verputztem Fachwerk war ein einstöckiger Typenbau mit Satteldach von 1908. Er verfügte beidseitig über fast axiale Giebel und eine auf Holzpfeilern ruhende hölzerne Wartehalle. Die Grundmauern bestanden aus Bruchstein. Im südöstlichen Gebäudeteil war der Güterboden mit Schiebetüren und Seitenrampe untergebracht. Eine Kopframpe war nicht vorhanden. Die Gleisanlage bestand aus einem Haupt- und einem Umfahrgleis mit Abstellgleis zum Güterboden. 1938 war der mit einem Agenten besetzte Haltepunkt für den Güterverkehr nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • 1989 verkaufte die Deutsche Bundesbahn das Stationsgebäude an einen Getränkehandel. • 1997 stellte die Deutsche Bahn AG den Güterverkehr auf der „Dreieichbahn“ ein und baute die Gütergleise im Bahnhof zurück. Dabei wurde ein Außenbahnsteig, der durch einen Personentunnel mit dem Hausbahnsteig verbunden war, gebaut. • 2012 kaufte eine Steuerkanzlei das Gebäude. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde vom neuen Eigentümer aufwendig saniert. Dabei entdeckten sie wahrscheinlich einen Warteraum für den kinderlosen Grafen Heinrich-Ferdinand, der in seinem Schloss Philippseich in Gotzenhain bis zu seinem Tode 1920 residierte. Das Stationsgebäude steht unter hessischem Denkmalschutz.

Luftaufnahme