Bau und StreckeneröffnungDie Hessische Eisenbahn-Gesellschaft begann 1838 mit den Vermessungsarbeiten für die Strecke von Frankfurt nach Heidelberg. Da ihr jedoch das nötige Kapital fehlte, löste sie sich 1839 auf. 1843 übernahmen die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen die Bauarbeiten.Die damalige Bahnstation Buchschlag-Sprendlingen lag am ersten Streckenabschnitt der Main-Neckar-Bahn (MNB) zwischen Frankfurt-Louisa und Langen. Die 89,07 Kilometer lange Gesamtstrecke ging am 18. November 1848 in Betrieb.1875 wurde die „Eisenbahnstraße“ zum Bahnhof fertiggestellt. Am 15. Oktober 1876 richtete man zunächst eine Personenhaltestelle im Wald, nahe Sprendlingen ein. Dort stellte die Bahn zwei ausrangierte Waggons für Wartesaal und einen Dienstraum auf.
Das Empfangsgebäude Dreieich-Buchschlag
Die Einweihung des traufenständigen Stationsgebäudes fand 1879 statt. Dabei handelte es sich um einen variierten Typenbau der Main-Neckar-Bahn. Das wechselweise aus rotem und gelben Sandstein gebaute Gebäude gab ihm eine besondere Note. Das Erdgeschoss besaß Bogenfenster und Türen mit roter Sandsteinrahmung, das Obergeschoss gerahmte Rechteckfenster. Die einzelnen Stockwerke wurden durch Gurtgesimse hervorgehoben. Auf der Gleisseite betonte ein Zwerchhaus auf dem Satteldach die Mittelachse des Gebäudes. Am nördlichen Giebel war ein einstöckiger Anbau für den Wartesaal und für den Güterschuppen errichtet worden.Für den Güterverkehr war der Bahnhof eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. Mai 1908 wurde der ursprüngliche Bahnhofsname von Sprendlingen M.N.B in Sprendlingen-Buchschlag umbenannt. •1910 erhielt der Bahnhof zwei Inselbahnsteige und eine Verlängerung des Hausbahnsteigs. Deren Überdachung stammte vom alten Darmstädter Ludwigsbahnhof von 1861. Die Inselbahnsteige waren durch einen Personentunnel verbunden.•Am 1. April 1905 eröffneten die Preußisch-Hessische Staatseisenbahnen die Dreieichbahn von Buchschlag-Sprendlingen (heute Dreieich-Buchschlag) zur Bezirksgrenze Oberroden (Hess) (heute Rödermark-Ober Roden).•Am 1. Oktober 1927 erfolgte abermals eine Umbenennung des Bahnhofs in Buchschlag-Sprendlingen.•1971 wurde der Bahnhof von der Deutschen Bundesbahn geschlossen.•1985 verkaufte die Bahn das Empfangsgebäude.•1997 eröffnete die S-Bahn zwischen Frankfurt (Main) und Darmstadt. Dafür baute die Deutsche Bahn AG die Bahnsteige und Gleisanlage um. Von den insgesamt fünf Gleisen im Bahnhof sind zwei Durchgangsgleise.•Seit dem 23. Mai 1998 erhielt der Bahnhof eine erneute Umbenennung in Dreieich-Buchschlag.Was hat sich verändert, was ist gebliebenIm unter Denkmalschutz stehenden Gebäude befindet sich heute ein Restaurant. Das Stationsgebäude ist in einem guten, gepflegten Zustand. Die Dachüberhänge besitzen Ornamente zwischen den Dachbalken. Die alte Bahnsteigüberdachung ist durch deren geschwungene Dachbögen besonders sehenswert.
Planung und KonzessionDurch Staatsvertrag zwischen Baden, Hessen und der Freien Stadt Frankfurt vom 25. Februar 1843 (Hessisches Regierungsblatt 1843 Nr 13 Seite 145) und Badisches Staats und Regierungsblatt 1843 Nr X Seite 91) erhielt Hessen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Langen (Hess)-Arheiligen-Damstadt Hbf-Eberstadt (Bergstr)-Bickenbach (Bergstr)-Bensheim nach Heppenheim (Bergstr).Durch Hessisches Gesetz vom 21. Dezember 1901 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1901 Nr 75 Seite 747) erhielten die Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Bruchschlag-Sprendlingen - Bezierksgrenze - Oberroden (Hess).